Samstag, 11. Oktober 2014

Tanz auf dem Vulkan II - zu Besuch bei den Vulkanriesen auf Big Island

Nachdem wir auf Maui bereits den "größten ruhenden Vulkan der Erde" (der Krater ist 12 km breit, 4 km lang und 914 m tief), Haleakala, kennengelernt haben, haben wir uns heute auf Big Island den "jüngsten und aktivsten Vulkan der Welt", Kilauea, und den (ruhenden) "höchsten Vulkan in den Weltmeeren", Mauna Kea, angeschaut. Der Mauna Kea ist zudem vom Meeresboden aus gemessen mit 10.210 m der höchste Berg der Erde. Er liegt aber "nur" 4.205 m über dem Meeresspiegel.

An diesem Tag der Superlativen ging es zunächst in den Hawai'i Volcanoes National Park. Hier konnten wir den rauchenden Kilauea beobachten.

Der rauchende Helama'uma'u.

Allerdings kommt man derzeit aufgrund der aktuellen Aktivität des Vulkans und dadurch hohen Schwefeldioxid-Konzentration nicht sehr nahe an den größeren Halema'uma'u Krater heran. Straßen und Trails sind zu großen Teilen im Moment gesperrt. Dafür sind wir zum kleineren, dem Kilauea Iki Krater, durch den Regenwald hinabgestiegen und ein Stück hineingewandert. Sehr mystisch, da durch einsetzenden Regen (wir sind ja schließlich im Regenwald) Nebelschwaden über den ca. 50 Jahre alten Lavasee zogen. Leider hat unsere Zeit nicht für mehr gereicht, der Rundweg hätte 2 bis 3 Stunden gedauert. Apropos Regenwald, man nimmt an, dass es ca. 400 Jahre dauert, bis sich der Regenwald nach Zerstörung durch einen Lavastrom wieder voll entwickelt hat. Neben dem kurzen Spaziergang in den Kilauea Iki Krater hatten wir die Möglichkeit eine Lava Tube (Lavaröhre) zu besichtigen - ebenfalls sehr beeindruckend.

Im Kilauea Iki Krater.

Dass die Vulkanaktivität die Landschaft und das Leben der Hawaiianer außerordentlich stark prägt, lässt sich auch an den aktuellen Entwicklungen erkennen. Im Juni diesen Jahres ist der Pu'u 'O'o ausgebrochen und seitdem fließt der Lavastrom auf den Ort Pahoa zu. Da das Gebiet weiträumig abgeriegelt worden ist, hatten wir leider nicht die Möglichkeit die fließende Lava zu sehen. Wir haben aber Pahoa einen kurzen Besuch abgestattet. Große Evakuierungsaktivitäten waren nicht zu erkennen. In Pahoa bzw. im gesamten District Puna haben die Hawaiianer übrigens noch ein anderes akustisches Problem: der aus Puerto Rico eingwanderte Coqui-Frosch. Der nächtliche Ruf des Frosches kann in einer Entfernung von einem halben Meter 90-100 Dezibel erreichen. Wir haben einen solchen Frosch auch in der Nähe unserer Unterkunft. Als wir zum ersten Mal den "ko-ki"-Ruf vernommen haben, haben wir erst an einen Vogel gedacht... aber wir können trotz des Frosches sehr gut schlafen :-).

Von Pahoa aus ging es dann zum Mauna Kea. Die Saddle Road, die zwischen Mauna Kea und Mauna Loa hindurchführt, lag im Nebel, so dass wir leider keine Sicht auf die beiden höchsten Erhebungen von Big Island hatten. Irgendwann auf dem Weg nach oben haben wir dann aber doch noch die Wolken- und Nebeldecke durchbrochen und konnten auf dem Gipfel einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen. Um noch einmal zu den Superlativen zurückzukommen... von 0 auf 4.205 m und von 30 Grad auf 5 Grad in ca. 2 Stunden ;-). Man kann mit einem Allrad-Auto bis auf den Gipfel fahren, wo sich die "weltweit größte Ansammlung riesiger Teleskope" befindet. Nach dem Sonnenuntergang konnten wir zum Abschluss dieses erlebnisreichen Tages noch einen Blick auf den grandiosen Sternenhimmel werfen, bevor wir uns auf den Rückweg nach Kona gemacht haben.

Sonnenuntergang am Mauna Kea.

Der morgige Tag steht dann ganz im Zeichen des Ironman... wir werden live an der Strecke das Rennen verfolgen und besonders den deutschen Teilnehmern die Daumen drücken! Aloha!

  

2 Kommentare:

  1. Mein Gott, isch des olls schian, wos es do erlebts!! Mochtses guat.....Ivo

    AntwortenLöschen
  2. Das mit dem Daumen drücken hat dann ja wohl funktioniert!
    Das Foto vom Sonnenuntergang ist toll, freue mich schon auf die übrigen Bilder.
    LG
    Christian

    AntwortenLöschen