Dienstag, 28. Oktober 2014

Regen, Wind und "Off Season" am Moosehead Lake

Am ersten Morgen am Moosehead Lake erwartete uns, wie schon so oft in den letzten Tagen, eine Wolkendecke. Die Sonne schien nur noch leicht, bis dann irgendwann gar nicht mehr. Wir hatten eine Unterkunft in Greenville, dem Hauptort am See, gefunden.

Wir hatten von den Vermietern einen tollen Tipp zum Wandern in den umliegenden Wäldern bekommen, diesen wollten wir trotz des nun auch wieder einsetzenden Regens machen. Wir fuhren gut eine Stunde auf Waldwegen zu einem Parkplatz, starteten voller Vorfreude auf eine tolle Schlucht mit Wasserfällen (Gulf Hagas) den Trail. Doch schon nach ca. 300 m standen wir vor einem Problem ... einem Fluss. Zu breit und zu tief, um trockenden Fußes den auf der anderen Seite liegenden Wanderweg fortzusetzen :(. Wir hatten aber auch keine Lust barfuß zu furten. Also wanderten wir kurzerhand 750 m des ca. 3.500 km langen Appalachian Trails entlang, der hier vorbeiführte. Danach liefen wir zurück zum Auto. Gesamttour ca. 2 km!!

vorm Start unserer 2 km Tour
Doch wir gaben uns nicht so leicht geschlagen. Wir fuhren zum anderen Ende der Schlucht und wanderten dort ca. 3,5 km zum Beginn der Schlucht, leider auch wieder im leichten Regen. Der Pleasent River beginnt dort in die Schlucht Gulf Hagas hineinzufließen.
Mit dem Rückweg hatten wir dann wenigstens ca. 7 km zurückgelegt. Da nun auch der Wind ein wenig auffrischte, fuhren wir mit dem Auto zurück an den Moosehead Lake.

Schlucht "Gulf Hagas" östlich vom Moosehead Lake

Eigentlich wollten wir die kommende Nacht mal wieder im Zelt schlafen. Es sollte auch einen tollen State Park direkt am See geben. Wir fuhren hin, doch ... CLOSED!! Da die Temperaturen nun auch immer mehr abnahmen und der Wind noch stärker wurde, war das vielleicht auch gar keine so gute Idee mit dem Camping. Auf dem Rückweg nach Greenville sahen wir ein Schild mit Hütten direkt am See. "Das wäre doch was", dachten wir uns. Jedoch zeigte uns CLOSED auch hier wieder an, dass diese wohl gerade nicht geöffnet haben. Auch so einige andere Motels und Unterkünfte standen auf CLOSED, ein weiterer Wanderweg auf den sehenswerten Mt. Kineo war uns versperrt, weil die notwendige Fähre auf die andere Seite des Sees ebenfalls CLOSED war. Diverse Adventure Agenturen der Gegend (z.B. "Moose Safari") blieben uns auch verwehrt, weil ... richtig!! CLOSED. Selbst das Visitor Center war CLOSED, jedoch nur Mittwoch und Sonntag.
Der Vermieter unseres Motels, in dem wir auch die zweite Nacht schliefen (und komischerweise auch wieder erwartet wurden :) ), sagte immer was von "Low Season". Naja, wir denken eher, dass hier am Moosehead Lake gerade "Off Season" ist.
Auch die bereits unbelaubten Bäume hier oben im Norden machten es leider nicht gemütlicher. Bilder zeigten uns aber, dass die Gegend im Norden von Maine eine sehr tolle und gemütliche Gegend sein kann. Wir waren dann wahrscheinlich einfach nur 4-5 Wochen zu spät.

Am heutigen Tag fuhren wir dann gegen Mittag am Moosehead Lake los. Unser Ziel waren die White Mountains um den Mount Washington, gelegen in New Hampshire. Unterwegs hatten wir dann schönes sonniges Wetter, so dass die Autofahrt Spaß machte und die knapp 180 Meilen abwechslungsreich und interessant waren.
Angekommen im Örtchen Gorham informierten wir uns über die Aktivitäten für den morgigen Tag. Auch hier war CLOSED allgegenwärtig. Unterkünfte, Campingplätze usw ... alles schon geschlossen zu dieser Jahreszeit. Dann wollten wir wenigstens schauen, ob die "Mount Washington Auto Road" noch geöffnet war, damit wir auf den Berg kommen. Nein, auch CLOSED, genauso wie die Zahnradbahn, die von Westen her hochfährt.

Mount Washington Auto Road - CLOSED!

Was bleibt uns nun also noch übrig? Richtig!! Hochwandern :). Wir informierten uns im Pinkham Notch Visitor Center des Appalachian Mountain Club. Und siehe da, das ist möglich. Jedoch erwartet uns dort oben schon Eis und Schnee. Aber egal, wir packen gerade unsere ganzen Wintersachen und werden uns morgen in aller Frühe aufmachen, den höchsten Berg im Nordosten der USA zu erwandern. Nicht nur das, es ist zudem eine der windanfälligsten Gegenden der Erde. Hier wurde die weltweit höchste Windgeschwindigkeit mit 372 km/h gemessen.
Es sind ca. 4,3 Meilen auf den Gipfel mit ca. 4.200 Fuß Anstieg. Da heißt 6,9 km mit 1.280 Höhenmetern. Ganz schön anspruchsvoll, aber wir gehen das an. Alles andere ist ja CLOSED!

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