Sonntag, 9. November 2014

Noch mehr amerikanische Geschichte in Washington, D.C.

Zum Abschluss unserer USA-Reise gab's in Washington, D.C. noch eine Menge amerikanische Geschichte oben drauf. Eine chronologische Fortsetzung dessen, was wir zuvor in "Philly" erfahren haben. Auf diese Weise haben wir unseren Urlaub mit Museumsbesuchen und einem Memorial-Rundgang in der Hauptstadt der USA ruhig ausklingen lassen.

Da wir nicht den Ehrgeiz (und auch die Zeit) hatten, alle 19 (!) Museen des Smithsonian zu besuchen (übrigens bei allen ist der Eintritt frei!), haben wir uns für das National Air and Space Museum und das National Museum of Natural History entschieden.


National Museum of Natural History.

Das National Air und Space Museum beherbergt wahre Schätze wie z.B. die Spirit of St. Louis, das SpaceShipOne, Amelia Earhart’s Lockheed Vega, 1903 Wright Flyer und ein original Lilienthal Gleiter. Und es gab hier auch eine kleine Hawaii-Sonderausstellung... der Kreis schließt sich (mal wieder) ;-).


Die Spirit of St. Louis, mit der Charles Lindbergh 1927 über den Atlantik geflogen ist.

An unserem letzten und gleichzeitig auch Abreise-Tag in Washington, D.C. sind wir einige der bekannten Memorials abgelaufen (quasi unser persönlicher Memorial Day ;-)). Die Memorials sind teilweise größere Anlagen mit eigenem Informationszentrum, jedes für sich stellt einen Nationalpark da und sind komplett unterschiedlich gestaltet. Begonnen haben wir mit dem Thomas Jefferson Memorial, dann sind wir weiter zum Franklin Delano Roosevelt Memorial spaziert. Von dort ging's weiter zum Martin Luther King, Jr. Memorial, zum Lincoln Memorial und zum Albert Einstein Memorial. Außerdem haben wir an dem Tag noch die Kriegs-Gedenkstätten Korean War Veterans Memorial, Vietnam Veterans Memorial, World War II Memorial und das berühmte Iwo Jima Memorial besucht. Auch ein Besuch des aufgrund seiner Ausmaße sehr beeindruckenden Arlington National Cemetery stand auf unserem Programm. Hier ist u.a. die Familie Kennedy begraben. Und um den "Kreis" zur Unabhängigkeit der USA, die uns ja bereits in Philly begegnet ist, zu schließen, haben wir schließlich auch noch Station am 56 Signers of the Declaration of Independence Memorial gemacht. Insgesamt haben wir also zehn Memorials an einem Tag "geschafft". Die Dichte und die Dimension dieser Bauten ist einzigartig. Aber auch der amerikanische Patriotismus ist hier sehr stark spürbar.


Martin Luther King, Jr. Memorial


Albert Einstein Memorial

Während unseres Aufenthaltes in Washington, D.C. warf der Veterans Day am 11.11.2014 seine Schatten voraus. Es war dadurch sehr voll auf der National Mall und insbesondere bei den Memorials und es wurde eine große Konzertveranstaltung mitten auf der National Mall vorbereitet. 


Blick vom Lincoln Memorial zum Washington Monument, dazwischen, am Ende des Reflecting Pool liegt sehr prominent das World War II Memorial.

Eigentlich hatten wir auch vor, das Washington Monument (555 Fuß hoch, wurde zu Ehren von George Washington errichtet) zu besuchen, haben dann aber doch darauf verzichtet, uns morgens früh um sieben in die Ticket-Schlange zu stellen ;-).

Washington Monument

Gestern abend ging es dann wieder heim, wir sind wohlbehalten wieder nach Frankfurt zurückgekehrt :-). In den nächsten Tagen gibt es noch ein Resumée und ein paar Fakten zu unserer Reise... dies ist also nicht unser letzter Blog-Eintrag ;-).   

Freitag, 7. November 2014

Philadelphia, Lancaster und Outlet-Stores

Am Tag nach dem Marathon haben wir dann New York auch schon wieder verlassen. Unsere Beine waren zwar noch etwas schwer und schmerzend, aber da wir ein Auto reserviert hatten, konnten wir uns gut im Auto zurücklehnen.
Unser erstes Ziel war Philadelphia, die fünftgrößte Stadt der USA und historische Geburtsstätte der unabhängigen neuen Welt am Ende des 18. Jahrhunderts. Wir wählten eine Unterkunft außerhalb, aber gut gelegen mit Zugverbindung in die Innenstadt.

Am Dienstagmorgen machten wir uns dann nach dem Frühstück bei Sonnenschein auf den Weg nach Downtown "Philly". Erster touristischer Abstecher war das Kunstmuseum, jedoch nicht wegen der Kunst, sondern wegen "The Italian Stallion - Rocky Balboa". Im ersten Rocky-Film aus dem Jahr 1976 rannte Sylvester Stallone alias Rocky hier die Treppen vor dem Museum hinauf, die Szene ist bei Filmfans sehr bekannt. Viele Besucher kommen nur her, um an den Treppen Fotos zu machen und wie "Rocky" hinaufzurennen. Auch ich bin natürlich hinaufgerannt, es war auch gleichzeitig das Auslaufen vom Marathon :). Neben den Treppen steht auch eine Statue von Rocky.



Nachdem wir das erste Highlight von "Philly" gesehen hatten, sind wir zum historischen Teil dieser Stadt gelaufen, um den Independence National Historical Park zu besuchen. Dort befindet sich u.a. die Independence Hall (damals Pennsylvania State House), in der am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung der USA verkündet und unterzeichnet wurde. Wir nahmen an einer kostenlosen Führung durch dieses Gebäude teil, besichtigten außerdem die Liberty Bell, die Glocke, die damals im Glockenturm der Independence Hall hing und geläutet wurde, als die Unabhängigkeitserklärung der Öffentlichkeit zum ersten Mal auf dem Independence Square verlesen wurde. Nachdem wir in Boston schon einiges über den Beginn des Unabhängigkeitsgedanken und -krieges der Vereinigten Staaten erfahren haben, waren wir hier nun an dem Platz, an dem die Unabhängigkeit vollzogen wurde.

Independence Hall

Liberty Bell (im Hintergrund die Independence Hall)



Um die ganze Historie ein wenig wirken und sacken zu lassen, machten wir uns auf die Suche nach einer neuzeitlichen Besonderheit von "Philly", dem Philly Cheesesteak. Nach einigem Suchen fanden wir gleich mehrere Pubs, die diese Besonderheit anboten, auch als Vegan-Variante ;).

Philly Cheesesteak


Am Mittwoch fuhren wir dann weiter in Richtung eines kleinen Städtchens mit dem Namen Lancaster, gelegen in Pennsylvania. Dorthin einen Abstecher zu machen hatte eher private Gründe. Ein guter Kollege aus dem BKG, der leider vor 10 Jahren verstorben ist, wuchs dort auf und ist heute dort auf dem National Cemetery begraben. Wir trafen dort seinen Bruder und auch seine Mutter.

Was wir vorher nicht wussten, war, dass Lancaster eine ganze Menge Outlet Stores hat, und zwar richtig gute Sportläden wie New Balance, Adidas, Puma, Skechers usw. Wir stöberten hier und da und fanden ein paar echte Schnäppchen. Beispiel: Laufschuhe von New Balance zum Preis von 30 $ ... es ist nicht bei einem Paar geblieben :). Da einige Größen und Modelle nicht zur Verfügung standen, haben wir auf dem Weg nach Washington D.C. noch eine weitere größere Outlet-Mall angesteuert. Auch hier haben wir wieder zugeschlagen. Die neue Lauf-Saison kann also kommen :). Problem wird nun langsam der Transport zurück nach Deutschland ;).

Nächstes und letztes Ziel unserer Reise ist nun mit noch mehr Gepäck die Hauptstadt der Vereinigten Staaten, Washington D.C.

Montag, 3. November 2014

Ein unvergesslicher Tag beim NYC Marathon und weitere Erlebnisse in New York City

Heute (und nicht zum ersten Mal in diesem Urlaub) klingelte der Wecker schon recht früh um 5.15 Uhr.... Marathon-Tag!! Durch die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit war uns aber eine Stunde mehr Schlaf gegönnt ;-).

Die Anreise zum Start auf Staten Island ist schon recht aufwändig, aber dafür erstaunlich gut organisiert. Es gibt im Grunde zwei Optionen, wie man zum Start kommt. Entweder man wird mit einem der zahlreichen Reisebusse, die von verschiedenen Punkten in der Stadt losfahren, direkt zum Start gebracht oder man nimmt die Fähre von Brooklyn nach Staten Island und wird dann wiederum vom Fähranleger mit Bussen zum Start gebracht. Wir waren eigentlich auf einen der Reisebusse gebucht, der vom Südende des Central Parks losfahren sollte, allerdings schon um 5:45 Uhr. Wir haben uns dann entschieden doch lieber die Fähre zu nehmen, zumal unsere Unterkunft in Brooklyn und damit recht günstig für die Anreise mit der Fähre liegt. Dadurch konnten wir auch rund 1,5 Stunden länger schlafen :-).

Um ca. 6.15 Uhr haben wir mit Sack und Pack das Haus verlassen. Auf dem Weg zur Subway blies uns schon ein kalter Wind entgegen... wir wussten, dass wir uns auf einen kalten und stürmischen Tag einstellen mussten. An der Subway-Station dann die erste Schrecksekunde. Wir konnten nicht wie erwartet mit unserer Startnummer die Subway kostenlos benutzen, sondern mussten ein Ticket lösen. Gott-sei-Dank hatte ich noch 10 Dollar eingesteckt. Die reichten zumindest für die Hinfahrt. Wie wir wieder zurück kämen haben wir da erstmal verdrängt.

Wir haben dann die Fähre um 7 Uhr genommen. Entgegen unserer Befürchtung, war die Überfahrt recht entspannt, es gab noch reichlich freie Sitzplätze und kaum Geschiebe und Gedränge. Auf der Insel angekommen haben wir uns noch ein wenig in der Station (und damit in der Wärme) aufgehalten, bevor wir uns der langen Läuferstraße zu den Transferbussen angeschlossen haben. Wenn man sich so umgeschaut hat, hatte man eher den Eindruck, dass eine Altkleidersammlung an einem vorbeiläuft und keine Läufer auf dem Weg zum Marathonstart. Da viele - wie wir auch - die Option "No baggage" gewählt hatten, d.h. keine Kleiderbeutel-Abgabe und -Transport zum Ziel, dafür aber weniger Weg nach dem Zieleinlauf und Entgegennahme eines wärmenden Ponchos, musste man sich entsprechend mit alten oder billigen Klamotten gegen die Kälte vor dem Start wappnen. Die Klamotten werden dann vor dem Start weggeworfen, als Kleiderspende eingesammelt und an Bedürftige weitergegeben. Wir haben uns zu diesem Zweck mit den klassischen "I LOVE NY"-Kapuzenpullovern ausgestattet, die wir zwei Tage zuvor in Chinatown "erhandelt" hatten.

"Läufer-Verschiffung".

Blick zurück nach Manhattan.

Warten in der Fährstation auf Staten Island.

Der Transfer vom Fähranleger zum Start dauerte dann noch einmal eine gefühlte Ewigkeit, gegen 8.50 Uhr waren wir endlich da. Dann "durften" wir noch etwas Zeit im Startbereich verbringen, hier gab's dann auch das "Marathon-Frühstück": Bagels, Energieriegel, Kaffee, Wasser, Iso-Getränke. Jeder suchte sich eine Ecke und war mit Decken und Pappen ausgestattet, um es sich halbwegs gemütlich zu machen. Wir kamen uns teilweise vor wie in einem Blockupy-Camp und nicht wie im Startvorbereich zu einem Marathon!

Vor dem Start.

Altkleidersammlung.

Um 10.15 Uhr öffnete dann endlich unsere Startwelle und um 10.55 Uhr fiel dann auch für uns der Startschuss. Da war das Profifeld schon jenseits der Halbmarathonmarke. Naja, und wir hatten im Grunde genommen auch schon unseren ersten Marathon, den Anreise-Marathon, hinter uns ;-).

Und dann ging es endlich los, und wie... die ersten Kilometer über die Verrazano Bridge hatten es echt in sich. Eiskalter böiger Wind aus allen Richtungen machte uns das Leben schon zu Beginn richtig schwer. Der Wind sollte während des gesamten Marathons unser ständiger Begleiter sein, mal mehr, mal weniger stark. Dazu kam ein recht anspruchsvoller welliger Kurs mit vielen Aufs und Abs. Kurzum, es war ein richtig hartes Stück Arbeit für uns.

Auf der Queensboro Bridge.

Das Entscheidende und Einzigartige am NYC Marathon ist die tolle Atmosphäre. Man spürt auf jedem Kilometer und jeder Meile, dass diese Stadt ihren Marathon einfach liebt. Von Anfang bis Ende eine tolle Stimmung, man wird gefeiert und aus vollem Herzen angefeuert, es ist laut, es gibt tolle Bands an der Strecke und unzählig viele Helfer, die sich um einen kümmern. Die New Yorker sorgen teilweise besser für die Verpflegung als der Veranstalter selbst, es werden Bananen, Salziges und Süßes gereicht, sogar Tücher, damit man sich auch mal den Schweiß von der Stirn wischen bzw. heute eher die Nase putzen konnte. Unglaublich oder einfach nur crazy... Ein weiteres Beispiel für die Begeisterung durfte ich in einer Kneipe erfahren, in die ich kurz mal auf der Suche nach einem "Restroom" eingebogen bin (die Schlangen an den Dixies waren doch recht lang). Nachdem der ersten "Restroom" besetzt war, rief mir die Bedienung zu, dass es im hinteren Teil noch einen weiteren "Restroom" gäbe, der Wirt zeigte mir den Weg. Nachdem ich den "Restroom" wieder verließ, folgte dann noch ein Foto von dem begeisterten Wirt ("She used my Bathroom!"), die ganze Kneipe grölte und gab mir noch ein paar gute Wünsche mit auf den Weg... so was erlebt man, glaube ich, nur in New York.

Im Aloha-Style beim NYC Marathon.

Dass es für uns hart werden würde, war uns vorher schon klar gewesen... miserabler Trainingszustand, Wind und Kälte sowie das Streckenprofil bedeuteten eine sehr schwere zweite Marathonhälfte, durch die wir uns irgendwie durchbeißen mussten. Wir haben es dann nach ca. 4:43 Stunden geschafft (für uns beide jeweils der langsamste Marathon, den wir je gelaufen sind) und waren glücklich im Ziel. Gegen 18 Uhr, d.h. ca. 12 Stunden nach Aufbruch waren wir dann wieder zu Hause und konnten endlich die müden Füße hoch legen. Ein ungewohnt langer Tag für einen Marathon!

Am Central Park angekommen.

Fazit: es war für uns beide ein unvergessliches Erlebnis und ein einzigartiger Tag, was vor allem an der außerordentlich tollen Atmosphäre und den positiv verrückten New Yorkern lag. Aufgrund der sehr aufwändigen und langwierigen Prozedur vor dem Start und der sehr hohen Teilnahmegebühren wird es wohl aber für uns ein einmaliges Erlebnis bleiben.

Glücklich im Ziel. Die Medaillen haben wir uns hart erkämpfen müssen.
 

Ach ja, und die Rückfahrt mit der Subway war dann tatsächlich kostenlos für uns. Den Dollar, den wir uns noch bei einer Helferin im Ziel erschnorrt hatten, brauchten wir dann doch nicht mehr ;-).

Der "Finisher-Wichtel" im wärmenden Poncho.

Neben dem Marathon - eindeutig der Höhepunkt während unseres Aufenthaltes in New York City - hatten wir zwei Tage lang Zeit, uns die Stadt anzusehen. Der Freitag war allerdings überwiegend geprägt durch die Marathon-Vorbereitung (Startunterlagen abholen, Shopping auf der Messe und später in diversen Sportgeschäften in Manhattan, Opening Ceremony im Central Park) und der Samstag total verregnet, so dass unser Aktivitäts-Spielraum etwas eingeschränkt war. Dennoch haben wir es geschafft, uns Strawberry Fields im Central Park, das Rockefeller Center und das 9/11 Memorial samt dem neuen World Trade Center anzuschauen. Außerdem haben wir die Aussicht und den Sonnenuntergang von Top of the Rocks genossen und sind über die Brooklyn Bridge spaziert.

Auf der Brooklyn Bridge.

Sonntag, 2. November 2014

noch einmal schlafen ... wir nehmen am New York City Marathon teil

Nun ist es nicht mehr lang hin. Wir werden noch einmal schlafen und morgen früh werden wir beim New York City Marathon am Start stehen. Wir sind schon sehr gespannt und die ganze riesige Stadt New York ist im Marathon-Fieber. Überall Läufer, viel Werbung usw ...


Wir sind soweit fit, heißt aber nur, dass wir vorbereitet sind und keine Zipperlein haben. Das Training kam leider in den letzten (Urlaubs-)Wochen ein wenig zu kurz bzw. fand gar nicht statt. Außer zwei Regenläufen, mehreren Wandertouren und einer knüppelharten Bergtour haben wir uns eigentlich nur regeneriert. Das kommt ja meistens zu kurz ... wir haben diesmal die Regeneration ein wenig in den Vordergrund gestellt ;).

Abholen der Startunterlagen.

Einstimmung auf der Opening Ceremony im Central Park mit Nationenparade und anschließendem Feuerwerk.


Der Marathon startet morgen um 9:10 Uhr mit dem Frauen-Profi-Feld, 9:40 dann mit den Profi-Männern und dem restlichen Starterfeld. Das gesamte Feld ist in vier Wellen mit verschiedenen Startzeiten unterteilt. Wir starten in der letzten Welle mit einer Startzeit erst um 10:55 Uhr.

Eurosport überträgt das Rennen live. Bei hoffentlich schönstem, aber kühlem Sonnenschein könnt ihr ja mal reinschauen. Die oben genannten Startzeiten sind natürlich New York Zeit. Da wir heute Nacht die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit haben (eine Stunde länger schlafen :)), sind es morgen dann auch wieder 6h später als in Deutschland. Wir starten also um 16:55 Uhr MEZ.

Wer uns am Tracker verfolgen möchte, hier unsere Startnummern. Dani hat die 58559 und ich die 58646. Unter folgendem Link soll man die Läufer tracken können: http://liveresults.nyrr.org.
Wer Eurosport nicht gucken will hier sind die offiziellen Streams aus dem Internet zu finden: http://www.tcsnycmarathon.org/about-the-race/tune-in-and-watch.

Viel Spaß beim gucken!! :)

Mittwoch, 29. Oktober 2014

"still open" - Überraschung auf dem Mount Washington

Nachdem wir uns gestern dazu entschlossen hatten den Gipfel des Mount Washington zu Fuß zu erreichen und uns im Pinkham Notch Visitor Center ausführlich über die Aufstiegsvarianten und Wetterbedingungen informiert hatten, klingelte heute in aller Herrgottsfrühe der Wecker, da wir uns auf einen lange Wanderung einstellen mussten und noch vor Sonnenuntergang wieder vom Berg zurück sein wollten.

Die Aufstiegsroute, die uns empfohlen worden war, beginnt am Pinkham Notch Visitor Center. Hier bietet der Appalachian Mountain Club auch für alle Wanderer ein tolles Frühstück an, so dass wir uns vor der Wanderung noch einmal ordentlich stärken konnten.

Dann konnte es losgehen und es war - um das vorweg zu nehmen - ein tolles Abenteuer. Der Mount Washington ist nicht zu unterschätzen... der Trail selbst ist mit sehr vielen Kletterpassagen schon relativ anspruchsvoll, hinzu kommen die extremen Wetterbedingungen, für die der Berg bekannt ist und die wir auch kennen lernen durften. Schon nach wenigen Metern haben wir den ersten Schnee gesehen und so dauerte es auch nicht lange bis wir durch Schnee und Eis gehen mussten. Dabei hatten wir noch Glück - es hatte über Nacht zu tauen begonnen. Dennoch war höchste Konzentration gefordert. Über der Baumgrenze kam dann noch der Wind dazu, der mit der Höhe immer mehr zunahm. Als wir dann den Grat unterhalb des Gipfels erreicht hatten, blies uns der Wind mit einer Stärke von ca. 40 mph (ca. 65 km/h) um die Nase - das fühlt sich schon extrem an. Wenn man aber bedenkt, was hier schon für Windgeschwindigkeiten gemessen worden sind, dann war das wohl nur ein laues Lüftchen ;-). Kurz vor Erreichen des Gipfels kam dann auch noch dichter Nebel dazu (übrigens nicht ungewöhnlich, der Gipfel liegt durchschnittlich 300 Tage im Jahr im Nebel). Insgesamt also recht widrige Bedingungen an einem Berg, der "nur" 1.970 m hoch ist. In solchen Situationen wird man immer ganz gut "geerdet". Man ist den Elementen ausgeliefert und merkt wie klein und schwach doch der Mensch in dieser Welt eigentlich ist.

Auf dem Lions Head bekamen wir den Wind zum ersten Mal so richtig zu spüren.


Im Aufstieg zum Mount Washington.

Nach vier Stunden hatten wir es dann tatsächlich geschafft, wir sind trotz Kälte, Wind, Nebel, Eis und Schnee auf dem Gipfel angekommen :-). Aufgrund des Nebels haben wir jedoch wenig gesehen. Nachdem wir ein wenig umhergeirrt sind und Auto Road, Parkflächen, Eisenbahnschienen sowie verschiedene Gebäude entdeckt hatten, haben wir in einem der Gebäude Licht gesehen. Auf der Suche nach einer Örtlichkeit trauten wir uns schließlich hinein und entdeckten zu unserer großen Überraschung eine voll ausgestattete und v.a. warme und behagliche Bergstation. Nachdem wir jemanden gefunden hatten, wollten wir eigentlich nur fragen, ob wir die Toiletten benutzen dürften. Wie wir dann erfuhren, war aber die gesamte Station - das Sherman Adams Summit Building des Mount Washington State Park - "still open"!! Wir konnten das gar nicht glauben. Klar, der Shop mit den Summit-T-Shirts war schon geräumt, das Museum geschlossen und warmes Essen gab es auch nicht mehr. Dafür gab es aber tatsächlich eine Hot Chocolate für uns - ein Traum!!

Geschafft!!


Eine heiße Schokolade kann so glücklich machen :-).


Die Wetterbedingungen auf dem Gipfel. Wir haben einen "durchschnittlichen" Tag erwischt ;-).

Eigentlich hatten wir uns für den Rückweg einen etwas längeren, aber nicht weniger anspruchsvollen Trail ausgesucht. Aufgrund der Bedingungen und auf Anraten des Rangers, den wir auf der Bergstation angetroffen haben, wählten wir dann doch die noch etwas längere, aber sicherste Variante für den Abstieg und nahmen die Auto Road bis zum Meilenpunkt 2, von dem aus wir dann noch knapp zwei Meilen über den Appalachian Trail zurück zum Pinkham Notch Visitor Center gelaufen sind. Somit durften wir heute zum Abschluss erneut ein wenig Appalachian Trail-Luft schnuppern ;-).

Und wieder gesund vom Berg runter gekommen.

Insgesamt sind wir heute rund 19 km gewandert, haben etwa jeweils 1.300 Höhenmeter im Auf- und Abstieg bewältigt und haben dafür ca. 7:15 Stunden gebraucht.

Nach der Wanderung sind wir noch einen der schönsten Highways von Neuengland, den Kancamagus Highway nach Lincoln gefahren, wo unsere nächste Unterkunft liegt. Morgen geht's dann zurück nach Bosten, wo wir eine weitere Übernachtung haben, bevor uns dann am Donnerstag der Bus nach New York City bringt.

Schöner Sonnenuntergang über den White Mountains am Kancamagus Highway.
   

Dienstag, 28. Oktober 2014

Regen, Wind und "Off Season" am Moosehead Lake

Am ersten Morgen am Moosehead Lake erwartete uns, wie schon so oft in den letzten Tagen, eine Wolkendecke. Die Sonne schien nur noch leicht, bis dann irgendwann gar nicht mehr. Wir hatten eine Unterkunft in Greenville, dem Hauptort am See, gefunden.

Wir hatten von den Vermietern einen tollen Tipp zum Wandern in den umliegenden Wäldern bekommen, diesen wollten wir trotz des nun auch wieder einsetzenden Regens machen. Wir fuhren gut eine Stunde auf Waldwegen zu einem Parkplatz, starteten voller Vorfreude auf eine tolle Schlucht mit Wasserfällen (Gulf Hagas) den Trail. Doch schon nach ca. 300 m standen wir vor einem Problem ... einem Fluss. Zu breit und zu tief, um trockenden Fußes den auf der anderen Seite liegenden Wanderweg fortzusetzen :(. Wir hatten aber auch keine Lust barfuß zu furten. Also wanderten wir kurzerhand 750 m des ca. 3.500 km langen Appalachian Trails entlang, der hier vorbeiführte. Danach liefen wir zurück zum Auto. Gesamttour ca. 2 km!!

vorm Start unserer 2 km Tour
Doch wir gaben uns nicht so leicht geschlagen. Wir fuhren zum anderen Ende der Schlucht und wanderten dort ca. 3,5 km zum Beginn der Schlucht, leider auch wieder im leichten Regen. Der Pleasent River beginnt dort in die Schlucht Gulf Hagas hineinzufließen.
Mit dem Rückweg hatten wir dann wenigstens ca. 7 km zurückgelegt. Da nun auch der Wind ein wenig auffrischte, fuhren wir mit dem Auto zurück an den Moosehead Lake.

Schlucht "Gulf Hagas" östlich vom Moosehead Lake

Eigentlich wollten wir die kommende Nacht mal wieder im Zelt schlafen. Es sollte auch einen tollen State Park direkt am See geben. Wir fuhren hin, doch ... CLOSED!! Da die Temperaturen nun auch immer mehr abnahmen und der Wind noch stärker wurde, war das vielleicht auch gar keine so gute Idee mit dem Camping. Auf dem Rückweg nach Greenville sahen wir ein Schild mit Hütten direkt am See. "Das wäre doch was", dachten wir uns. Jedoch zeigte uns CLOSED auch hier wieder an, dass diese wohl gerade nicht geöffnet haben. Auch so einige andere Motels und Unterkünfte standen auf CLOSED, ein weiterer Wanderweg auf den sehenswerten Mt. Kineo war uns versperrt, weil die notwendige Fähre auf die andere Seite des Sees ebenfalls CLOSED war. Diverse Adventure Agenturen der Gegend (z.B. "Moose Safari") blieben uns auch verwehrt, weil ... richtig!! CLOSED. Selbst das Visitor Center war CLOSED, jedoch nur Mittwoch und Sonntag.
Der Vermieter unseres Motels, in dem wir auch die zweite Nacht schliefen (und komischerweise auch wieder erwartet wurden :) ), sagte immer was von "Low Season". Naja, wir denken eher, dass hier am Moosehead Lake gerade "Off Season" ist.
Auch die bereits unbelaubten Bäume hier oben im Norden machten es leider nicht gemütlicher. Bilder zeigten uns aber, dass die Gegend im Norden von Maine eine sehr tolle und gemütliche Gegend sein kann. Wir waren dann wahrscheinlich einfach nur 4-5 Wochen zu spät.

Am heutigen Tag fuhren wir dann gegen Mittag am Moosehead Lake los. Unser Ziel waren die White Mountains um den Mount Washington, gelegen in New Hampshire. Unterwegs hatten wir dann schönes sonniges Wetter, so dass die Autofahrt Spaß machte und die knapp 180 Meilen abwechslungsreich und interessant waren.
Angekommen im Örtchen Gorham informierten wir uns über die Aktivitäten für den morgigen Tag. Auch hier war CLOSED allgegenwärtig. Unterkünfte, Campingplätze usw ... alles schon geschlossen zu dieser Jahreszeit. Dann wollten wir wenigstens schauen, ob die "Mount Washington Auto Road" noch geöffnet war, damit wir auf den Berg kommen. Nein, auch CLOSED, genauso wie die Zahnradbahn, die von Westen her hochfährt.

Mount Washington Auto Road - CLOSED!

Was bleibt uns nun also noch übrig? Richtig!! Hochwandern :). Wir informierten uns im Pinkham Notch Visitor Center des Appalachian Mountain Club. Und siehe da, das ist möglich. Jedoch erwartet uns dort oben schon Eis und Schnee. Aber egal, wir packen gerade unsere ganzen Wintersachen und werden uns morgen in aller Frühe aufmachen, den höchsten Berg im Nordosten der USA zu erwandern. Nicht nur das, es ist zudem eine der windanfälligsten Gegenden der Erde. Hier wurde die weltweit höchste Windgeschwindigkeit mit 372 km/h gemessen.
Es sind ca. 4,3 Meilen auf den Gipfel mit ca. 4.200 Fuß Anstieg. Da heißt 6,9 km mit 1.280 Höhenmetern. Ganz schön anspruchsvoll, aber wir gehen das an. Alles andere ist ja CLOSED!

Sonntag, 26. Oktober 2014

Run & Hike im Acadia National Park

Gestern und heute haben wir während unseres Aufenthaltes im Acadia National Park etwas gegen unseren akuten Bewegungsmangel der letzten Tage getan... endlich wieder draußen in der Natur unterwegs sein nach zwei Tagen Roadtrip - einfach traumhaft :-).

Gestern nachmittag nach Ankunft im Acadia National Park haben wir erneut einen Trainingslauf für den NYC Marathon eingebaut - ein sehr schöner Trail rund um den Jordan Pond. Der war dann teilweise "crossiger" als gedacht - es ging über Pfützen und Bäche, Steine und Holzbohlen. Trotz wiederum widriger Bedingungen (kalt und trüb) hatten wir durchaus unseren Spaß :-).

Trailrunning am Jordan Pond.
Übrigens haben wir bei Ankunft im Park auch erfahren, dass hier am letzten Wochenende der Mount Desert Island Marathon stattgefunden hat... der Halbmarathon-Wettbewerb wäre nochmal ein schöne Vorbereitung für den NYC Marathon gewesen ;-).

Übernachtet haben wir in Bar Harbor - recht touristischer Ort an der Nordostküste von Mount Desert Island, hier gehen auch regelmäßig Kreuzfahrtschiffe vor Anker, die Queen Mary 2 haben wir z.B. um einige Tage verpasst.

In Bar Harbor auf der Suche nach einem günstigen (!) Lobster Roll ;-).

Heute haben wir dann tatsächlich zum ersten Mal die Sonne von Maine gesehen :-). Wir durften einen wunderschönen Herbsttag genießen, den wir dazu genutzt haben, den Cadillac Mountain zu besteigen. Mit 466 m ist der Cadillac Mountain die höchste Erhebung an der Nordatlantischen Küste und der Punkt in den USA, den die aufgehende Sonne zuerst trifft. Auf- und Abstieg waren traumhaft, sehr abwechslungsreich und teilweise recht anspruchsvoll. Nach den Regentagen war die Wanderung eine Wohltat und hat uns sehr gut getan, auch wenn der Peak des berühmten "Indian Summer" schon vorbei zu sein scheint (viel Laub haben die Bäume nicht mehr). Auf dem Gipfel wurden wir mit einer tollen Aussicht belohnt. Sogar den doch recht weit entfernten Mount Katahdin, mit 1606 m der höchste Berg von Maine und Endpunkt des Appalachian Trail konnte man erkennen.

Tolle Aussicht auf dem Cadillac Mountain (im Hintergrund Bar Harbor).

Eigentlich sah unsere ursprüngliche Planung vor als nächstes zum Baxter State Park zu fahren und die letzte Etappe des Appalachian Trail auf den Mount Katahdin zu wandern. Da der State Park aber nach unseren Recherchen vom 15.10. bis 15.12.2014 geschlossen ist und es somit schwer abschätzbar ist, wie die Wander- und Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort aussehen, haben wir uns entschieden stattdessen zum Moosehead Lake zu fahren und dort noch die ein oder andere Wanderung zu unternehmen. Vielleicht läuft uns ja auch ein Elch über den Weg ;-). 

"Indian Summer"-Impressionen aus dem Acadia National Park.

Nun sind wir in Greenville gelandet und werden in den nächsten zwei Tagen den Moosehead Lake erkunden...

Heute Nacht bzw. am frühen Morgen nach Eastern Standard Time drücken wir allen Teilnehmern des Frankfurt Marathons ganz feste die Daumen!! Wir werden uns den Wecker stellen (da hier erst nächstes Wochenende auf Winterzeit umgestellt wird, können wir bis 5 Uhr schlafen ;-)) und das Rennen über den Live Stream verfolgen :-). Liebe Grüße in die Heimat!


Freitag, 24. Oktober 2014

Boston... Maine... und schon wieder Regen :-(

Leider scheint es der Wettergott nicht mehr gut mit uns zu meinen... seit unserem ersten Tag in Boston ist es regnerisch, windig und kalt... nach Hawai'i sehr ungewohnte klimatische Verhältnisse, die uns hier empfangen haben. Wir hätten nicht gedacht, dass das Wetter noch schlechter als in Honolulu sein könnte. Aber die 36 Stunden Regen von Honolulu hat die amerikanische Ostküste schon jetzt getoppt. Seit wir in Boston angekommen sind regnet und windet bis stürmt es ununterbrochen - seit nunmehr zwei Tagen. Die Sonne haben wir hier noch nicht gesehen.

Wir versuchen uns aber uns nicht unterkriegen zu lassen und sind ständig auf der Suche nach Schlechtwetter-Aktivitäten.

Beispiel 1: um endlich mal wieder ein wenig für den NYC Marathon zu trainieren, haben wir uns trotz des ungemütlichen Wetters in Boston vor die Tür gewagt und sind am Charles River eine knapp über 20 km lange Runde gerannt. Der letzte große Formtest vor dem Marathon war trotz der widrigen Verhältnisse ganz OK. In NYC wünschen wir uns aber bitte bessere Bedingungen!

Einstimmung auf den NYC Marathon: Strecke und Gewinner des Boston Marathon sind auf dem Pflaster in der Nähe des Ziels eingraviert.

Beispiel 2: Nach dem Lauf sind wir auf dem Freedom Trail unterwegs gewesen (dies dann nicht mehr "rennend"). Diese rund 4 km lange rote Linie führt quer durch die Stadt an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei (für die Hannoveraner: ähnlich wie in Hannover der rote Faden). Tapfer haben wir versucht dabei Regen, Wind und Kälte zu ignorieren. Bei der Hälfte haben wir dann aber doch abbrechen müssen, wir waren einfach zu nass und durchgefroren. Den zweiten Teil haben wir uns für unseren zweiten kurzen Aufenthalt in Boston in einer Woche aufgehoben, hoffentlich dann bei schönerem Wetter.

Auf dem Freedom Trail in Boston bei Wind und Wetter unterwegs.

Gestern Nachmittag haben wir uns auf den Weg in Richtung Norden gemacht. Unser Plan war innerhalb von zwei Tagen bis zum Acadia National Park an der Küste entlang zu tingeln. Erste Zwischenstation war gestern Portland, wo wir übernachtet haben. Da der Regen nicht aufhören wollte, hatten wir es heute auch nicht eilig zum National Park zu kommen.

Beispiel 3: Shopping! In Freeport, nicht weit entfernt von Portland, gibt es ein relativ großes Outlet Center, in dem wir uns heute den größten Teil des Tages aufgehalten und das ein oder andere Schnäppchen gemacht haben :-). Auch den ersten Lobster haben wir uns hier gegönnt.

Shopping-Ausbeute :-)

Schade nur, dass wir durch das Wetter so wenig von Maine und vom Indian Summer mitbekommen. Stopps und längere Zwischenhalte machen bei dem Wetter einfach keinen Sinn. Auch das Auto fahren ist bei den Verhältnissen natürlich recht anstrengend. Wie schön Maine wirklich ist, können wir leider nur erahnen :-(.

Road Trip durch Maine im Regen (es gibt bisher keine weiteren Bilder von Maine - bei dem Wetter macht das Fotografieren keinen Spaß).

Beispiel 4: Für heute haben wir eine Übernachtungsmöglichkeit in Rockland gefunden. Sogar mit einem kleinen Wellness-Bereich; zwar etwas in die Jahre gekommen, aber immerhin - und so haben wir den Abend in Whirlpool und Dampfsauna verbracht.... man muss halt das Beste aus der Situation machen ;-).

Morgen hoffen wir auf besseres Wetter (es soll laut Weather Channel ab morgen nachmittag aufhören zu regnen (!)) und besuchen den Acadia National Park.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Teil 2 beginnt ... wir sind in Boston angekommen

Heute Abend sind wir nun in Boston angekommen. Diesmal waren wir allerdings gegen die Zeit unterwegs. Wir flogen um 21 Uhr Honoluluzeit los und waren nach zweimal fünf Stunden Flug und ca. vier Stunden Wartezeit am Flughafen in San Francisco um 17 Uhr in Boston.
Morgen schauen wir uns Boston ein wenig an und starten dann am Nachmittag mit dem Auto in Richtung Norden, wohin genau, das wissen wir noch nicht.

Hier ein grober Überblick über die Ziele, die wir uns vorerst ausgesucht haben. Mal schauen, was wir alles hier oben im Norden so sehen.

unsere Reiseroute um nordlich um Boston und dann südlich über New York nach Washington



Dienstag, 21. Oktober 2014

Mahalo und Goodbye Hawai'i

Nun sind sie also tatsächlich rum, die rund zweieinhalb Wochen Hawaii. Insgesamt hatten wir hier eine tolle Zeit, die etwas turbulent, aber dann doch noch versöhnlich auf O'ahu zu Ende gegangen ist.

Um noch ein paar Dinge aufzuklären... unser Mietwagen auf O'ahu war doch größer als gedacht und hatte eine neutrale Farbe. Ana hatte das Wetter auch noch am Sonntag im Griff, erst gegen Abend hörte der Dauerregen ("heavy rain") auf. Da standen wir schon auf einem einsamen Campingplatz, da wir im Hostel nicht verlängern konnten, und haben uns auf eine Nacht im Auto vorbereitet. Ich hab dann noch zu Marcus gemeint: "Pass auf, morgen wachen wir auf und die Sonne scheint". Und so war es dann auch. Wir wurden von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und hatten dann doch noch einen schönen und sonnigen Tag zum Abschluss unserer Hawaii-Reise.

Aufwachen bei Sonnenschein nach 36 Stunden Regen im Bellow Field Beach Park.

Was macht man bei Regen in Honolulu bzw. auf O'ahu? Am Samstag, als wir in Honolulu angekommen sind und noch keinen Mietwagen hatten, haben wir uns die Zeit mit ein wenig rumlaufen (bzw. Pfützenhüpfen), shoppen (es gibt in Honolulu ca. 70 (!) ABC Stores) und dem Besuch des Waikiki Aquariums vertrieben. Eigentlich wollten wir ursprünglich Pearl Harbor besuchen. Das Visitor Center war aber aufgrund der Hurricane-Warnung geschlossen.

Unterwasserwelt im Waikiki Aquarium

Am Sonntag hatten wir dann unseren Mietwagen und sind zur North Shore mit den berühmten Surfstränden gefahren, um ein paar große Wellen zu sehen. Das war teilweise ganz beeindruckend, auch wenn wir uns aufgrund des Regens nur immer ganz kurz aus dem Auto gewagt haben.

Mit Schirm am Strand - Ostsee-Feeling in Hawaii.

Unseren letzten Tag auf O'ahu bzw. in Hawaii, an dem das Wetter es wieder gut mit uns meinte, haben wir dann noch genutzt, um uns die Touristen-Hot-Spots Hanauma Bay und Pearl Harbor anzuschauen.

Hanauma Bay.

In Pearl Harbor haben wir das Battleship Missouri Memorial und das Arizona Memorial besucht.

Eigentlich wollten wir auch noch den Diamond Head erklimmen, hier hat uns aber der Massenandrang am Fuß des Berges so abgeschreckt, dass wir das dann doch nicht gemacht haben.

Überhaupt macht sich auf O'ahu der Massentourismus bemerkbar wie auf keiner der anderen Inseln. Daher hat uns O'ahu (abgesehen vom Wetter) vielleicht am wenigsten gefallen - wenn man überhaupt ein Ranking der Inseln aufstellen möchte oder kann. Jede Insel ist für sich genommen einzigartig und hat ihre Besonderheiten. Am landschaftlich beeindruckendsten war Kaua'i, die Insel mit dem größten Wohlfühl- und Entspannungsfaktor Maui und die Insel der Superlative und durch den Ironman sehr aufregend war Big Island. Und O'ahu macht am Ende dann doch auch der geschichtliche Hintergrund aus.

Eine wunderbare Zeit hier geht zu Ende und wir sagen Mahalo für die tollen Erlebnisse und unvergesslichen Momente, die wir hier hatten.

Nun heißt es Goodbye Hawaii - Welcome New England :-).

Sonntag, 19. Oktober 2014

Hurricane Ana - es regnet durchweg in Honolulu

In den letzten Tagen hatte es sich schon angedeutet. Hawaii wird von einem Hurricane bedroht. Hurricane Ana hat sich seit einigen Tagen aus südöstlicher Richtung auf die hawaiischen Inseln zubewegt. Erst in den letzten Tag wurde klar, er wird vorbeiziehen und die Inseln nicht direkt treffen.
Was wir aber heute hier in Honolulu auf Oahu mitbekommen sind die Regenmassen, die Ana mit sich bringt. Seit unserer Ankunft am Morgen regnet es, seit nun mehr 5-6 Stunden sehr stark und ununterbrochen. Naja, an sich eigentlich noch besser als direkt vom Hurricane getroffen zu werden.

Waikiki Beach während der Ausläufer von Ana

Mal schauen, wie es am Sonntag weitergeht.

Samstag, 18. Oktober 2014

Abenteuer auf Kaua'i

Insgesamt fünf Tage haben wir auf der "Garteninsel" Kaua'i verbracht. Nach Big Island mussten wir uns zunächst einmal an die viel kürzeren Entfernungen gewöhnen ;-). Statt schwarzer Lava sieht man hier rotbraune Erde, tolle Gebirgsformationen und erstaunlich viel Wald. Aber Kaua'i ist nicht nur "Garden Island", sondern auch "Chicken Island". Überall laufen Hähne und Hühner frei rum, die einst nach einem Hurrikan aus den Geflügelfarmen ausgebüxt sind und sich dann wie wild vermehrt haben. Leider halten sich die Hähne nicht an die üblichen Ruhezeiten, sie krähen die ganze Nacht hindurch ;-).

Kaua'i Rooster

Neben vielen anderen tollen Erlebnissen waren unsere Highlights auf Kaua'i sicherlich der Kalalau Trail an der Na Pali Coast sowie der Flug mit dem Helikopter über die gesamte Insel. Die Natur, die Kaua'i zu bieten hat, ist einfach atemberaubend.

Zunächst haben wir Kaua'i zu Fuß entdeckt und sind auf dem spektakulären und faszinierenden Kalalau Trail an der Na Pali Coast elf Meilen (18 km) bis zu dem nur zu Fuß oder über das Wasser zugänglichen Kalalau Beach gewandert. Dort haben wir gezeltet und sind am nächsten Tag den ganzen Weg wieder zurück gelaufen. Der Trail ist insgesamt sehr anspruchsvoll, es geht ständig auf und ab. Hinzu kommen teilweise recht steile und rutschige Passagen. Auch sollte man schwindelfrei sein. Belohnt wird man durch sagenhafte Ausblicke auf die Felsküste mit ihren steilen Meeresklippen - unvergessliche und atemberaubende Momente. Gleichwohl (aus unserer Sicht) eine gute Ausrüstung ein absolutes Muss ist, um diesen Trail zu bestehen, sind uns andere "Hiker" begegnet, bei denen wir uns gefragt haben, ob wir zu "deutsch" sind. Viele hatten lediglich einfaches Schuhwerk dabei und sind ohne Rücksicht auf nasse Füße durch die Flüsse getappt. Höhepunkt war sicherlich der Surfer, der uns in Flip-Flops und mit dem Brett unter dem Arm entgegen gekommen ist. Man muss auch sagen, dass der Trail gemessen an seinem Anspruch sehr stark frequentiert ist. Einige, die wir getroffen haben, sind den Trail an einem Tag hin und zurück gelaufen, hatten allerdings im Gegensatz zu uns auch kein Gepäck dabei.


Auf dem Kalalau Trail.

Kalalau Beach ist wunderschön... allerdings waren wir von dem Campingplatz weniger begeistert, wenn nicht sogar enttäuscht. Wir hatten uns vorgestellt, dass wir direkt am Strand unser Lager aufschlagen können, stattdessen mussten wir uns einen Platz im Wald dahinter suchen. Darüber hinaus landet man in einer Art Hippie-Kommune. Ein etwas seltsames Volk ist uns da begegnet. Die meisten kommen hierher und bleiben länger als eine Nacht. Wir haben dann auch am nächsten Morgen für Erstaunen gesorgt, weil wir unser Zelt schon wieder abgebaut haben. Uns ist während der gesamten Tour kein Ranger begegnet, der kontrolliert hat, ob man eine Genehmigung hat. Man darf den Trail nämlich nur mit Genehmigung begehen, für die man rund 20 Dollar zahlt.

Trotz des eher enttäuschenden Empfangs haben wir das Beste draus gemacht und uns für die Strapazen des Tages mit einem Bad im Meer und anschließender "Dusche" unterm Wasserfall belohnt :-).

Kalalau Beach.


Geschafft :-).

Übernachtet haben wir nach dem Trail erneut im Zelt im Ha'ena Beach Park, für uns der bisher schönste und ruhigste Zeltplatz. Sehr entspannte Abendstimmung mit Meeresrauschen und Ukulele-Klängen :-).

Ha'ena Beach Park.

Morgens dann ein tolles Frühstück im Hanalei Coffee Roasters, dass man sich nach zwei Tagen im Outback dann auch mal gönnen darf :-).

Lecker!!

Am gleichen Tag haben wir dann auch noch einen Helikopter-Flug über die ganze Insel gemacht und uns u.a. unseren Trail von oben angesehen. Unfassbar, wo wir da eigentlich lang gelaufen sind ;-). Aber auch die anderen Seiten der Insel wie z.B. der Waimea Canyon sind absolut beeindruckend und v.a. aus der Luft faszinierend. Für uns beide war es der erste Flug mit einem Helikopter - extrem hoher Suchtfaktor :-).

Die Na Pali Coast mit Kalalau Beach von oben.


Tolles Erlebnis so ein Helikopter-Flug :-).

Inspiriert von dem Flug haben wir uns dann heute noch den Waimea Canyon und den Koke'e State Park angesehen. Hier gibt es auch ein tolles Wanderwegenetz, von dem wir leider aufgrund der kurzen Zeit nur einen ersten Eindruck gewinnen konnten.

Waimea Canyon.

Morgen geht es dann weiter nach Oha'u, unsere letzte Insel auf Hawai'i.