Dienstag, 25. Juli 2017

Killarney Provincial Park oder große Abenteuer für kleine Helden

Wir verlassen Manitoulin Island in Richtung Killarney. Die ca. 270 km lange Fahrt ist anstrengend für uns alle. Max hat sich immer noch nicht so recht an den rumpelnden Camper gewöhnt und muss bei Laune gehalten werden. Das bedeutet, dass Marcus die gesamte Strecke fahren und Dani hinten neben Max sitzend das Unterhaltungsprogramm für den jüngsten Mitreisenden gestalten muss. Dementsprechend froh sind wir als wir den Campingplatz Roché Rouge in Killarney erreichen. Das ist sicherlich der bisher rustikalste Campingplatz. Wir bekommen einen Stellplatz im Wald zugewiesen, der ausgefahrene und mit vielen Schlaglöchern versehene Fahrweg dorthin ist für unser Riesenschiff eine kleine Herausforderung. Aber noch viel unangenehmer sind die vielen "Bugs", die sich offensichtlich ziemlich ausgehungert auf uns stürzen. Das bekommen wir v.a. zu spüren, als wir uns zu Fuß in den Ort aufmachen, um noch etwas essen zu gehen.

Roché Rouge Campground

In Killarney geht es ebenso beschaulich zu wie in den bisher besuchten Küstenstädtchen der Georgian Bay. Zentraler Anlaufpunkt scheint ein Imbiss mit "World famous Fish & Chips" zu sein. Wir schließen uns an und genießen zwei große Portionen auf der Pier. Anschließend schlendern wir noch ein wenig umher und beschließen den Abend mit einem leckeren Eis. Max schlummert da schon längst in der Trage.

Am nächsten Tag wollen wir "The Crack", einen rund 6 km langen Trail (je 3 km hin und zurück), wandern. Am Ende des Trails gilt es ein paar Höhenmeter zu bewältigen, was mit einer schönen Aussicht belohnt werden soll. Leider sind die Wetterbedingungen an diesem Tag nicht optimal. Aufgrund fehlender Internetverbindung für einen Check der aktuellen Wetterlage und wenig konkreter Information durch das "Visitor Center" (vorhergesagt sind für den ganzen Tag "Regenschauer und Gewitterrisiko"), sind wir unschlüssig, ob wir losgehen sollen. Da es vormittags trotz Vorhersage kaum geregnet hat und der Trail nicht sehr lang ist, beschließen wir es zu wagen. Unterwegs gibt es den ein oder anderen Schauer, der uns aber nicht groß stört, schließlich sind wir gut ausgerüstet und Max schläft wie üblich in der Trage.

Auf dem "Crack" Trail (noch ohne Regen).

Kurz bevor wir den höchsten Punkt erreichen vernehmen wir dann die ersten Donnerschläge... ein Gewitter zieht auf. Für uns ist sofort klar: auch wenn wir kurz vor dem Ziel sind, ist es zu gefährlich weiterzugehen. Da die Sicht aufgrund der Wetterbedingungen sowieso nicht wirklich gut sein kann, fällt es uns relativ leicht umzukehren. In einer Senke bleiben wir zunächst stehen, um das Gewitter abzuwarten. Leider wird der Regen jedoch immer stärker und Max wacht auf. Aufgrund des Regens können wir ihn jedoch leider nicht aus der Trage nehmen. Unsere Füße werden aufgrund des Starkregens immer nasser und der Weg steht immer mehr unter Wasser. Daher gehen wir schließlich doch weiter, auch wenn das Gewitter noch nicht vorbeigezogen ist. Kopfschüttelnd registrieren wir andere Wanderer, teilweise mit Kindern, die uns trotz des Gewitters entgegen kommen. Max können wir schließlich beruhigen (seit der Wanderung wissen wir, dass man ihn auch in der Trage stillen kann ;-)). Wie immer können wir uns in solchen Situationen aufeinander verlassen und funktionieren einfach als Team sehr gut. Max beobachtet uns unter dem Regenponcho mit großen staunenden Augen, bleibt aber ruhig. Und so schaffen wir es ohne große Probleme zurück zum Parkplatz und sind froh, dass wir mit dem Camper und nicht mit dem Zelt unterwegs sind! So können wir uns mit einer Tasse Tee aufwärmen und die Sachen zum Trocknen aufhängen.

Die Wege verwandeln sich minutenschnell in kleine Bäche.

Max ist unter dem Regenponcho gut geschützt.

Am nächsten Tag verlassen wir Killarney und fahren weiter an der Küste entlang zu unserer nächsten Station, dem Killbear Provincial Park.

1 Kommentar:

  1. Schön wieder was von Euch zu hören, ganz schön abenteuerlich.Und Max kann schon krabbeln ? Schöne Zeit noch. Mutsch

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