An den letzten Tagen unserer Reise wollten wir noch einmal etwas anders relaxen und haben uns im
Lakaz Chamarel, einem etwas gehobenerem Hotel am Eingang des
Black River Gorges National Park im Süden der Insel einquartiert. Im Gegensatz zu den meisten Hotels dieser Kategorie liegt das Lakaz Chamarel nicht am Strand, sondern eingebettet in den Bergen und der Natur des Nationalparks.
Da wir für gewöhnlich unseren Urlaub nicht in Hotels wie dem Lakaz Chamarel verbringen, sind wir denkbar schlecht vorbereitet. Bei der Ankunft staunen wir nicht schlecht als wir zunächst vor einem großen schmiedeeisernen Tor stehen und erstmal klingeln müssen. Uns wird geöffnet und danach tauchen wir ein in die wunderschöne und großzügige Anlage... und staunen weiter. An den zentralen Räumlichkeiten, wo sich auch die Rezeption befindet werden wir in Empfang genommen. Uns wird das Gepäck abgenommen (wahrscheinlich hat der Kofferträger zum ersten Mal Trecking-Rucksäcke auf den
Club-Car verladen müssen) und wir übergeben das Auto, das selbstverständlich vom Personal geparkt wird, während wir zur Rezeption geführt werden. So viel Service sind wir nicht gewohnt und macht uns etwas verlegen. Nach den Formalitäten und einem Willkommens-Drink werden wir mit dem
Club-Car zu unserer kleinen (50 m²), aber exklusiven Lodge gebracht. Ganz besonders toll ist die Außendusche, alles ist mit Bambus gestaltet. Eine Veranda eröffnet den Blick auf den schön gestalteten Garten. Unterhalb unserer Lodge kann ein Pool genutzt werden, dessen Wasser mit Salz aus einer nahe gelegenen Saline versetzt ist. Wir sind schwer beeindruckt.
Aber das beste kommt erst noch. Mit Einbruch der Dunkelheit fangen die Maskarenen-Flughunde an zu fliegen. Besonders ich bin hin und weg und werde die restlichen Abende damit verbringen auf der Veranda zu sitzen und fasziniert die Flughunde bei ihrer Flugshow zu beobachten. Es handelt sich um die letzte auf Mauritius endemische und bedrohte Säugetierart.
Leider werden die Flughunde gejagt, da die Mauritianer um das Obst in ihren Gärten fürchten.
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Maskarenen-Flughund |
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Maskarenen-Flughund |
Wieder zurück zu unserer bereits erwähnten "schlechten Vorbereitung". Für das Abendessen im Restaurant gibt es tatsächlich einen Dress-Code wie wir beim Durchblättern der Informations-Mappe feststellen. Leger-chic, auf jeden Fall "langbeinig" und möglichst "langärmlig". Und das bei ca. 30 Grad. Für das Frühstück darf man sich dann etwas lässiger kleiden. Damit haben wir nicht gerechnet bzw. in der Urlaubsvorbereitung gar nicht darüber nachgedacht. Unsere übliche Urlaubs-Garderobe ist jedenfalls nicht wirklich geeignet, so dass Marcus am nächsten Tag zumindest ein Polo-Shirt ersteht, um nicht ganz so aus dem Rahmen zu fallen.
Leider ist das Abendessen dementsprechend etwas steif und wir stellen fest, dass wir den Altersdurchschnitt der Gäste etwas nach unten drücken. Zumindest am ersten Abend, am Wochenende sind dann mehr Gäste in unserem Alter da.
Aufgrund der Exklusivität nehmen wir uns die Zeit, die Anlage kennen zu lernen bzw. zu nutzen. Man bleibt hier unter sich und wer absolute Ruhe und Entspannung sucht, ist hier definitiv richtig aufgehoben.
Aber wir sind nun mal für ausschließliche Ruhe und Entspannung nicht gemacht und so verlassen wir ab und an die Anlage, um den Süden von Mauritius näher kennen zu lernen.
Am ersten Tag unseres Aufenthalts in Chamarel wollen wir die Hauptattraktion der Region, die
Seven Coloured Earths und die
Cascade Chamarel erkunden. Da nicht weit entfernt von unserer Unterkunft, entschließen wir uns einen Lauf dorthin zu machen. Als wir jedoch am Eingang ankommen, stellen wir fest, dass wir Eintritt zahlen müssen, wir aber leider kein Geld dabei haben. Zudem ist das Laufen bei über 30 Grad und mindestens 80 % Luftfeuchtigkeit nicht gerade angenehm. So beschließen wir wieder zurückzulaufen, uns kurz im Pool zu erfrischen und später mit dem Auto zurückzukehren.
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Seven Coloured Earths |
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Cascade Chamarel |
Im Vergleich zu La Réunion hat Mauritius sicherlich nicht die spektakuläre Natur zu bieten, aber dass, was halbwegs attraktiv ist, ist touristisch sehr gut erschlossen. Und zum ersten Mal bei unserem Aufenthalt auf den Maskarenen begegnen wir bei der Besichtigung der
Seven Coloured Earths dem Massentourismus.
Am nächsten Tag machen wir das, was wir auf La Réunion nicht geschafft haben. Wir besteigen die höchste Erhebung der Insel, den
Black River Peak (828 m). Der Weg dorthin ist allerdings wenig abwechslungsreich, durch den vielen Regen der letzten Tage sehr matschig und dadurch herausfordernder als gedacht. Außerdem werden wir von den Mücken gequält, die sich offensichtlich hier sehr wohl fühlen. Das gilt übrigens für die gesamten Tage im Süden der Insel. Gerade in den Bergen ist es eine regelrechte Plage. Mit der Sicht oben auf dem Gipfel haben wir leider wieder Pech. Lediglich der Blick auf die Südküste ist frei, ansonsten sind wir von Nebel umgeben.
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Wanderung zum Black River Peak |
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Gipfel-Bank ohne Sicht |
Nach der Wanderung fahren wir noch einmal an die Küste, um ein letztes Mal Strand und Meer zu genießen. In
Le Morne werden wir fündig.
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Strand von Le Morne |
Am letzten Tag, der auch gleichzeitig unser Abreisetag ist, checken wir gegen 12 Uhr aus dem Hotel aus und erkunden noch ein wenig mit dem Auto den Nationalpark. In
Grand Bassin werden wir Zeugen des größten hinduistischen Festes außerhalb von Indien, dem
Maha Shivaratree. Anschließend rollen wir mit den Pilgern Richtung
Mahébourg. An der Straße werden überall kostenlos Snacks und Getränke gereicht, und zwar nicht nur den Pilgern, sondern auch den geduldig im Stau stehenden Autofahrern.
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Im Pilger-Stau |
In
Mahébourg nehmen wir in der Bucht noch einen Snack zu uns und lassen die Seele baumeln, bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machen, um die Heimreise anzutreten.
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Bucht von Mahébourg |
Wir wurden bereits einige Male gefragt, welche der beiden Inseln - La Réunion oder Mauritius - uns besser gefallen würde. Das ist schwer zu sagen, der Vergleich fällt schwer. Beide Inseln haben ihren ganz eigenen Reiz. La Réunion hat sicherlich die atemberaubendere und spektakulärere Natur, während Mauritius mit den wunderschönen Sandstränden punkten kann. Mauritius ist etwas exotischer als La Réunion und legt Wert auf einen gehobenen und exklusiven Tourismus. Dennoch hat uns La Réunion am Ende mehr gepackt, da wir doch eher die Aktiv-Urlauber und weniger die Strand-Liebhaber sind.
Insgesamt hat uns die Entdeckung der Maskarenen in den letzten drei Wochen sehr viel Spaß gemacht - au revoir!!
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