Nach zwei Wochen auf Réunion erreichten wir am 29.02. gegen Mittag die Insel Mauritius. Wir sind mit dem Flieger ca. 30 Min. geflogen, ein kurzes Stück. Denn die beiden Inseln liegen nur ca. 250 km voneinander entfernt im Indischen Ozean.
Wir landeten auf dem Internationalen Flughafen im Südosten der Insel, erhielten unser Gepäck und machten uns gleich auf die Suche nach unserem Mietwagen. Direkt vor dem Flughafen war dann die Autovermietung, und schon stand unser Auto vor uns. Im Vergleich zu Réunion war das Auto nicht weiß, sondern silber, es war auch kein Peugeot, sondern ein Hyundai, und er war auch ein wenig kleiner und bedeutend älter. Uns wurden die Schäden am Auto gezeigt ... eigentlich waren überall welche ;). Aber gut, für 6 Tage sollte das schon gehen.
Der größte Unterschied war allerdings, dass das Lenkrad auf der falschen Seite war ... nämlich rechts. Denn hier auf Mauritius ist Linksverkehr ... und das sollte auch unser erstes Abenteuer werden.
Wir starteten bewaffnet mit Karte und Smartphone-Navi in den Verkehr. Links einordnen ist schonmal ungewohnt, beim Einfahren in den Kreisverkehr sollte man auch tunlichst linksrum fahren und nicht andersrum, und beim ersten Blinken habe ich auch die Scheibenwischer angemacht :). Was ein Spaß, aber irgendwie doch ne Menge Stress. Wir haben einige Kilometer gebraucht, bis wir zumindest ein wenig drin waren in der Sache. Ein weiteres Abenteuer war auch die Fahrweise auf der Insel. Anders als auf Réunion war viel mehr Gewusel und Action im Verkehr. Ein Fußgänger lief immer auf der Straße herum, viele Autos fuhren wie sie wollten und der nächsten querende Hund war auch nie weit. Also mit Geduld, ein paar weniger km/h und schon konnten wir uns irgendwie durchschlängeln.
Was wir gleich in den ersten Minuten merkten war, dass trotz der Nähe zur Insel Réunion die Uhren hier anders ticken, das Leben anders lief und die Eindrücke viel exotischer waren, wir waren eben nicht mehr in Europa, sondern in Afrika, wozu Mauritius zählt. Und dann ist die Insel auch noch sehr asiatisch geprägt, was ebenfalls seinen Teil dazu gibt.
Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir die Nordspitze der Insel, genauer gesagt die gleichnamige Ortschaft Cap Malheureux, oder wie unser Navi sagte: "Kapp Mallhööhööröö" :). Wir hatten im Vorfeld ein Appartment in einem kleinen Ressort namens Kuxville gebucht. Wir waren sehr auf die Lage und Ausstattung gespannt. Und wir waren ein wenig hin und weg. Das wirklich kleine Resort, mit ca. 5 Zimmern und 5 Lodges lag direkt am Meer. Wir hatten ein kleines Zimmer mit großer Veranda und eigener Küche Der Weg zum Strand waren ca. 20 m ... ein Traum, eine Idylle. Wir verbrachten den Nachmittag mit Strandspaziergang, Einkaufen und Baden im Sonnenuntergang.
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idyllischer Strand im Norden von Mauritius |
Am nächsten Tag haben wir mal das gemacht, was wir bisher noch nicht viel gemacht hatten, Relaxen. Wir lagen auf zwei Strandliegen, gingen ab und an baden, lasen und dösten ein wenig vor uns hin. Es war ein sehr ruhiger und gemütlicher kleiner Strandabschnitt.
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unser kleiner Strand mit Blick aufs Meer |
Am späten Nachmittag zog es uns nun doch ein wenig hinaus. Wir fuhren mit dem Auto in die nächstgrößere Stadt, nach Grand Baie. Dort herrschte typisches Touristentreiben. Am Strand war einiges los, überall Händler und Geschäfte und eben auch Touristen. Wir schlenderten ein wenig herum, fanden ein schönes Restaurant und fuhren Abends wieder zurück.
Am nächsten Tag war dann wieder ein wenig mehr geplant. Wir fuhren zu einem großen hinduistischen Tempel, der allerdings seine besten Zeiten schon hinter sich hatte. Leider haben wir erst hinterher erfahren, dass es viel schönere und interessantere Tempel auf Mauritius gibt, die sich mehr lohnen. Danach stand der große und alte Botanische Garten (ältester Botanischer Garten auf der Südhalbkugel) in Pamplemousses auf dem Programm. Ein wirklich schön und größzügig angelegter Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen, einige sogar endemisch auf Mauritius. Besonders beeindruckt waren wir von den großen Talipot-Palmen. Es gab viele schattige Abschnitte, aber auch einige sonnige, die uns den Schweiß auf die Stirn trieben.
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die Talipot-Palme ... Dani ist vielleicht auch zu erkennen |
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riesige Seerosen in einem Teich im Botanischen Garten |
Nach ca. zwei Stunden und viel Sonne und Hitze gingen wir zurück zum Auto und fuhren ein Stück weiter zu einem alten Herrschaftshaus, dem
Château de Labourdonnais. Wir besichtigten es und konnten uns somit ein wenig in die Zeit um 1860 zurückversetzen.
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das Châteaux de Labourdonnais |
Danach fuhren wir zurück in unser Idylle. An diesem Abend hatte unser Zimmermädchen für uns gekocht und wir konnten auf unserer Veranda ein typisch kreolisches Abendessen genießen.
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unsere Veranda |
Am nächsten Morgen packten wir schon vor dem Frühstück, denn unsere ersten drei Tage auf Mauritius waren schon wieder vorbei und für uns hieß es nun Abschied nehmen vom schönen Norden und Weiterfahren zurück in den Süden.
Wir verabschiedeten uns von Familie Kux und fuhren nach Port Louis, der Hauptstadt der Insel und des Landes Mauritius. Unser Reiseführer schlug einen Rundweg durch die quirlige Stadt vor, den wir abgehen wollten. Allerdings war es auch heute wieder sehr sonnig und sehr heiß. Wir verweilten oft im Schatten, entdeckten manch altes koloniales Gebäude und folgtem weiter den Vorschlägen des Reiseführers. Natürlich durfte auch ein Besuch des Blue Penny Museum, das u.a. die berühmten Briefmarken beherbergt, nicht fehlen. Fast zum Schluss erklommen wir die Zitadelle der Stadt auf einem ca. 100 m hohem Hügel; eine echte Herausforderung bei diesen Temperaturen. Aber wir hatten einen tollen Ausblick auf die Stadt und den Hafen. Insgesamt ist Port Louis von Gegensätzen geprägt. Auf der einen Seite viele schicke Desigernläden, die einen Hauch Luxus versprühen, auf der anderen Seite der laute und dreckige Zentralmarkt oder das chinesische Viertel, wo man sich ein wenig nach Asien versetzt fühlt.
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Blick auf Port Louis von der Zitadella |
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eine Shoppingmall am Hafen von Port Louis |
Nach vier Stunden waren wir wieder zurück am Auto und setzten unsere Fahrt nach Süden fort zu unserer nächsten Unterkunft in Chamarel.
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